Neuere Forschungserkenntnisse der letzten Jahre konnten eindrucksvoll zeigen, dass das Darm-Mikrobiom eine wichtige Rolle für Zusammenhänge zwischen Ernährung, Stoffwechsel und Gesundheit spielt und vermutlich den Einfluss der Gene übertrifft. Das Darm-Mikrobiom ist somit einer der Grundsteine für unsere Gesundheit.
Über kaum ein anderes menschliches Organ wurde in den vergangenen Jahren so viel gesprochen wie den Darm – und nicht
zuletzt sein Mikrobiom, welches die Summe aller mikroskopisch kleinen Bewohner, die unseren Verdauungstrakt vom Mund bis zum After besiedeln, bildet.
Gemüse, möglichst in Bio-Qualität, sollte die Grundlage unserer Ernährung sein. Ein gesundes Mikrobiom ist darauf angewiesen.
Sie liegen verborgen im Dunkeln und sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen: die Mikroorganismen im menschlichen Verdauungstrakt. Forscher haben festgestellt, dass sich etwa 100 Billionen Bakterien mit mehr als 1.000 verschiedenen Bakterienstämmen im Darm befinden – darunter sind beispielsweise wichtige Milchsäure- und Bifidobakterien. In einem Gramm Stuhl befinden sich sogar mehr Bakterien, als sich Menschen auf der Erde befinden.
Die Zusammensetzung der Bakterien kann einen wesentlichen Einfluss auf folgende Probleme haben:
- Verdauungsbeschwerden
- entzündliche Gelenkbeschwerden
- Diabetes
- Übergewicht
- Depressionen und Ängste
- Immunsystem
- Allergien
Illustration; Dünndarmzotten mit Bakterienvielfalt
Illustration Querschnitt Darmschleimhaut mit den Blut- und Lymphgefässen
Wirklich schöne Studien gibt es erst seit wenigen Jahren. 2011 nahmen 114 Kanadier für eine Studie zwei Mal täglich speziell
angefertigte Produkte zu sich mit Bakterium Lactobacillus reuteri - in einer besonders verdauungsresistenten Form. Innerhalb von 6 Wochen sank das "schlechte" LDL - Cholesterin
durchschnittlich um 8.91 Prozent. Das ist etwa die Hälfte des Effekts der durch die Einnahme eines milden Cholesterin-Medikaments erreicht wird - nur ohne Nebenwirkungen. In anderen Studien
konnten mit anderen Bakterienstämmen Cholesterinwerte sogar um 11 bis 30 Prozent gesenkt werden.
Das Potential, welches in einem gesunden Mikrobiom liegt ist enorm für unsere Gesundheit. Die Cholesterin-Studie ist nur ein
Beispiel.
Damit sich die gewünschten Bakterien allerdings wohl fühlen in uns und diese wundersame Symbiose zwischen Mensch und Mikrobiom besteht, braucht es die richtige Ernährung, sonst verhungern für uns wohlgesinnte Bakterien und weniger optimale vermehren sich. Auch Antibiotika ist ein nachhaltiges Problem für eine gesunde Darmflora.
Wichtigste Quellen und Empfehlungen:
Giulia Enders; Darm mit Charm
Prof. Dr. Gregor Hasler; Darm-Hirn Connection
Dr. Anne Katharina Zschocke
Film auf ARTE TV; Unser Bauch
Fermentiertes Gemüse ist reich an Milchsäurebakterien